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Bremendelle im Spätherbst 2000
War das Bremendelle-Wochenende vom letzten Jahr durch seine unerträgliche Hitze geprägt, (es lag ja auch wohl viel zu früh...) so wählte man dieses Jahr einen etwas späteren Termin, der schon eine gewisse Abkühlung versprach. Dies wurde im Vorfeld auch von den Campingplatzbesitzern bestätigt, indem sie uns für nicht mehr ganz zurechnungsfähig erklärten, zu dieser Jahreszeit noch in den Nordvogesen zelten zu wollen ... wir könnten aber dennoch gerne unsere Zelte aufschlagen. Die sanitären Anlagen jedoch seien zu dieser Zeit schon gesperrt, um durch den herrschenden Frost keine Schäden in den Wasserleitungen zu bekommen. Es versprach also im groß und ganzen ein recht gemütliches Wochenende zu werden.

Motiviert durch dies zu Erwartende startete ich schon voller Ungeduld am Freitagmittag, nachdem ich festgestellt hatte, es könnte bald zu regnen anfangen und meine Regenklamotten hängen ’mal wieder in der elterlichen Garage nördlich des Mains. Aber dennoch erreichte ich nach einer gemütlichen Fahrt, die ab und zu dann doch mal etwas feuchter wurde, bei anbrechender Dämmerung jenen besagten Campingplatz. Der etwas verwunderte Campingplatzbesitzer, er hatte erst am Samstag mit uns gerechnet, sperrte mir dann doch den bereits schon in den Winterschlaf versetzten Platz auf. Bei der Festlegung der Zeltinstallation wies er noch darauf hin, daß es wohl dieses Jahr nix mehr mit Feuer ist, wegen den verschärften Bestimmungen in einem Naturpark und so... Oh-ha! Schlagartig dachte ich an letztes Jahr mit den milden Nächten... Nun gut, ich schlug schon ’mal mein Zelt auf. Rettung kam dann auch schon bald, als Daniela und Stephan auftauchten. Neben ihrem Freund Hans A. hatten sie auch ihren legendären 9,95 DM Grill dabei, der gut gefüttert dann doch für eine angenehme Atmosphäre sorgte. Bei Gegrilltem, Baguette und heimischen Käse versprach der Abend doch noch sehr entspannt zu werden. Ja, bis Karin und Andi auftauchten, neben Klappstühlen befanden sich auch noch etliche Liter Glühwein in ihrem Kofferraum. Es bedurfte keiner langen Überredung der beiden, bis auf sämtlichen Kochern und Grills in irgendwelchen Behältnissen jenes Getränk auf erforderliche Temperatur gebracht wurde. Wobei peinlichst darauf geachtet wurde, daß die Töpfe gut zugedeckt waren, schließlich, ja schließlich befand man sich doch in einem Naturschutzgebiet. ODER!?!? So verbrachte man das Warten auf Holger, der sich eigentlich auch noch für den Freitagabend/-Nacht angesagt hatte. Nachdem es aber dann doch nicht mehr nach (Zweitakt ?)-Öl riechen wollte an jenen Abend, und der Glühwein trotz abgedeckter Töpfe immer weniger wurde, entschied man sich Holgers Erscheinen dann doch auf den Morgen zu verlegen und sich auf mehr oder weniger direktem Weg in die Zelte zu begeben. Obwohl diesmal Stephan an seinen Schlafsack gedacht hatte, blieben die nächtlichen Temperaturen im positiven Bereich.

Das Frühstück am nächsten Morgen wurde aus mitgebrachten Sachen auf einem schon vorhandenen Tisch zusammengestellt und genossen. Endlich verkündete ein Dröhnen, Scheppern und Qualmen aus den Bergen Holgers Ankunft in absehbarer Zeit. Als Holger sich dann nach Aufschlagen seines Zeltes auch in die gesellige Frühstücksrund’ bei frisch aufgebrühtem Kaffee niederließ, beschloß man den restlichen Tag in Bitch (die Stadt heißt wirklich so und außerdem sind wir hier in Frankreich und nicht auf anglophonem Territorium!!!) zu verbringen. Unsere W.K. wollten sich mit Michael treffen, und noch einige Bunker der Maginot-Linie, welche ihnen schon vergangenes Jahr aufgefallen waren, zu erkundigen. Ach ja, schade das Martin dieses Jahr nicht konnte. Also, Karin und Andi im Auto, Holger und ich auf den Rollern, (wir hatten es ja auch nicht so weit aus Jugenheim/Pfungstadt) begaben sich dann in oben erwähnte Stadt, um die Zitadelle auf dem mitten in der Stadt befindlichen Felsplateau zu besuchen. Trotz des stolzen Besichtigungsgeldes ließen wir uns nicht davon abbringen an einer audiovisuellen Führung durch die Kasematten des völlig ausgehöhlten Plateaus teilzunehmen. In anschaulicher und beeindruckender Weise wird so die Eigenheit eines Landstriches, gelegen zwischen zwei Kulturen, mit ihren Konflikten und Auseinandersetzungen in diversen Kriegen dargestellt. Doch auch diese geschichtlich geprägte Exkursion findet ihren kommerziellen/genußreichen Höhepunkt im Supermarkt und der Patisserie um die Ecke.

Gut gestärkt mit all’ dem guten Süßkram ging es dann ’mal wieder zurück zum Zeltplatz um Stephan, Daniela und Michael bei ihrem Grillritus zuzuschauen. Irgendwann tauchte dann auch noch das vierte Auto auf und heraus stiegen Claudia und Holger. Sie hatten zwar besagtes Getränk nicht dabei, aber am Kennzeichen und an der Automarke stellte sich dann doch schnell heraus, daß es jene aus der netten großen Stadt am Rhein waren. Ach ja, wo wir schon ’mal bei den Autos sind, dem Polo von Daniela und Stephan nach, sind die beiden mit Michael sämtliche Schützengräben der ehemaligen Verteidigungslinie abgefahren. Ein gewisser Teil der Nordvogesen soll sich seitdem zeitweise auf der Strecke Steinfurt-Darmstadt befinden. So nun aber wieder zum Kulturellen. Wie immer sollte einer der vielen Höhepunkte der Bremendelle-Tour auch heute das Flammkuchenessen in der ansässigen Kneipe werden. Doch leider diesmal ohne Ansgar, der sonst schon gern für ein paar Stücke Flammkuchen ’mal schnell des Nächtens von Mannheim auf seiner Rally vorbeischaut. Ihm war leider was dazwischen gekommen. Vielseitig und flexibel wie der VC-Darmstadt schon immer war, bot sich als Alternative zu dem traditionellen Flammkuchenessen dieses Jahr ein von Experten betreuter Grillabend an, von dem Michael dann auch prompt Gebrauch machte. Selbst der größte Flammkuchen ist irgendwann ’mal gegessen und das letzte Steak gegrillt. So versammelte man/frau sich dann auch bald wieder in vertrauter Eintracht um den wärmespendenden Grill und genoß die eh’ schon angebrochene Nacht gemeinsam.

Des morgens gab es dann zum Frühstück Stangenbrot und gebogene Blätterteigbrötchen (Baguette und Croissant, für unsere francofilen Freunde). Untermalt wurde dieses typische Frühstück neben dem Kaffeegeruch noch von einer eigenartigen Kraftstoffbriese, welche auch gleich Holgers Roller zugeschrieben wurde. Ach, hatte es des Nachts nun geregnet oder nicht?!?!? Wer konnte sich da noch dran erinnern! Nun, als es dann wieder so einigermaßen ging, brach ein jeder sein Zelt ab, und dann auf, in die Richtung, von wo er gekommen war. Die zwei Rollerfahrer (ja, auch solche gibt es bei uns im Club) wählten eine Route über den Pfälzerwald, um noch ’mal schnell in einem Biosphärenhaus vorbeizuschauen, wo versucht wird, auf für jeden verständliche Weise, die Fauna und Flora des Naturparkes Nordvogesen/Pfälzerwald darzustellen. Nun denn, auch hier ging es dann auch ’mal mit abnehmender Temperatur und einer Regenfront im Rücken auf schnelleren Wege über den Rhein und nach Hause. Leider konnten dieses Jahr nicht allzuviele aus unseren Club oder aus befreundeten teilnehmen. Aber für die Anwesenden war es ’mal wieder ein angenehmes und erholsames Wochenende in einer herbstlich bunten Umgebung, welches im kommenden Jahr unbedingt wiederholt werden sollte. Und vielleicht, bei entsprechender Terminwahl, verirrt sich dann doch der ein oder andere Roller mehr in die Tälern des Elsaß.

Richard

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