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30 Jahre Vespa-Club Darmstadt
vom 24. bis 26. Mai 2013 in Nieder-Roden/Rollwald

Als sich in den 1980er Jahren der Rollerboom verfestigt hatte, sammelte sich eine kleine Truppe von Blechvespa-Fahrern zusammen, und bildete, so wie das bei den Deutschen ebenso ist, wenn mehr als drei Leute zusammen kommen, einen Stammtisch, ... richtig. Wo drei sind, kommen immer mehr dazu, und so bin auch ich 1982 mit meiner 150er GS/3 und der Mitgliedsnummer 68 dazugekommen. Wir dachten damals für die Zukunft nur in Sommer- und Winter-Perioden. Das sich der Haufen so lange hält und auch sich noch in einen e.V. umwandelt, mein Gott nein, das vermutete keiner. Das käme ja einem Kleingartenverein gleich, ... wie spießig, puuuhh!

Doch was soll ich sagen, 30 Jahre sind um und wir sind immer noch da. Nicht zu vergessen die spektakulären Feste zum 20. und 25. Bestehen des Clubs.

Wie zu erwarten wurden auch diesmal nur VIP-Gäste per Handverlesung geladen, plus einige Ex-Mitglieder aus der Gründerzeit. Ich kann mich noch an Michael und Holger Knies, Anette Baumann, Markus Baumann, Jens Karsten, Lizzi Schad, Iris Notter usw. erinnern, von denen viele eingeladen wurden. Von den meisten bekamen wir positive Rückmeldungen. Gekommen von den Ur-Vespisti sind leider nur Iris Notter, jetzt Widdecke, aus dem hohen Norden und Jens Karsten. Schade eigentlich!

Man muß dazu sagen, das Wetter war auch in diesem Frühjahr ausgesprochen suboptimal. Der Winter zog sich bis zum Mai hin. Wir dachten schon daran, heißen Glühwein als Begüßungsgetränk anzureichen.

Wie bei den letzten großen Feiern wurde auch diesmal heftig geplant und diskutiert, berechnet und verworfen. Einiges Neue kam hinzu und Altbewährtes fiel weg. Das Gelände in Niederroden-Rollwald bei den Pfadfindern wurde gemietet und neu vom Festausschuß begutachtet. Vor 5 Jahren war das noch fast ein Rohbau. Aber jetzt war alles fertig, wir brauchten keine Absperrungen, Flatterbänder und Warnschilder zu montieren ... typisch deutsch!

Als ich am Freitag am späten Vormittag erschien, waren schon einige VCDler anwesend, u. a. Peter, Erik, Michael, Holgi, Steffen und rasend mit dem Aufbau beschäftigt. Meinen mit Pallettenholz voll beladenen Hänger entlud ich schnell unweit der Feuerstelle im hinteren Teil des Geländes. Erich Flechsenhaar hatte eine weitere LKW-Ladung mit Brennmaterial, rein ökologisch und CO-Neutral, angekündigt. Also bin ich schnell wieder von dannen, um den wichtigen Getränkeanhänger vom Händler meines Vertrauens zu holen. Beladen mit reichlich Bier, Kühltruhe und anderem Equipement, stellte ich den Planwagen neben Holgis 3 x 6 m-Pavillon, dessen Sinn mir sich nicht erschloss, ab.

Bei relativ trockenem Wetter und moderaten Temperaturen durchaus im Plusbereich ging der Aufbau zügig vonstatten. Das Finanzgebäude von Zahlmeister Peter Redecker entstand direkt am Eingang zum Camping-Areal. Er versuchte jede Menge Werbematerial von Vespa und dem Club an den Mann (oder die Frau) zu bringen. In direkter Nachbarschaft entsand, eine der ersten Neuerungen, ein großzügig bemessener, fahrbarer Sanitär- und Wellnessbereich. Luxuriöse Toiletten, Geschlechter getrennt, fließendes kaltes und warmes Wasser mit Nachtbeleuchtung sowie Heizelement sorgten für wohlige Behaglichkeit während der Feier. Hier hat sich der Club nicht lumpen lassen und das auf die Beine gestellt. Mehrere Überdachungen sowie eine VIP-TV-Lounge gewährleisteten geselliges Beisammensein auch bei Regen.

So vergingen am Freitag die Stunden, die ersten Gäste trafen ein und wurden wie immer von Erik persönlich begrüßt. Die zweite Neuerung, ein Kaffee-Bus. Ein VW-T3, schon in die Jahre gekommen, aber gut erhalten, hatte eine noch ältere, italienische Kaffee-Espressomaschiene an Bord. Eine Teufelsmaschiene! Viele Hähne, Druckanzeigen, Hebelchen, Luken und Einfüllöffnungen besaß dieses Meisterwerk italienischer Ingenieurskunst. Aber es kam auf jedenfall super leckerer Kaffee in allen Sorten raus, schön heiss.

Und so trafen immer mehr Gäste ein. Zum Beispiel Olaf und Stefan aus Braunschweig, Ilse und Manfred aus Jabelitz oder Barbara aus Bottrop. Sie alle wurden mit Erbsensuppe als Begrüßungsspeise verköstigt. Die Getränke-Bar unter der Schirmherrschaft von Thomas J., Herbert, Steffen und mir tat ihr bestes, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Es stellte sich herraus, das die Äpplervorräte zu knapp bemessen wurden, so dass am Samstag neues Material geordert werden musste. Der Freitagabend verlief tiefenentspannt und dynamisch, ich hielt das Feuer am laufen, gefühlte 2 Tonnen Holz mußten verfeuert werden, half hier und dort und tratschte natürlich auch mit dem ein oder anderen Gast.

Von den ersten VCD-Clubmitgliedern waren Andreas Born, Ralf Kohlberg, Jens Karsten und, am aller wenigsten erwartet, Iris Notter, jetzt Widdecke, aus dem hohen Norden angereist. In dem ganzen Getümmel traute ich meinen Ohren nicht, als ich ihre Stimme hörte. Als ich mich dann umdrehte, habe ich sie sofort erkannt. Von Veränderung kaum eine Spur, mein Gott, wir haben uns rund 30 Jahre nicht gesehen. Sie kam mit Roller. Aus Norddeutschland? Respekt! Doch weit gefehlt. Es war die 80er PX vom Vater aus Seeheim, ihrem Elternhaus. Der Roller sollte mir noch Kopfzerbrechen machen. Aber davon später mehr. So vergingen die Stunden. Getränke, Musik und Feuer liefen gut, die Stimmung war prächtig. Ich entschied mich, den dichtbeplanten Getränkeanhänger als Wohnwagen umzugestalten. Bierkisten umschichten, Strom, Licht und Heizlüfter integrieren, Lumatra und Schlafsack ausbreiten, fertig. Platz war genug. Gegen 2 Uhr nachts lichteten sich die Reihen, viele gingen ins Bett. Steffen, Herbert und ich hielten die Stellung. Der Äppler kurz vor leer! Für qualitativ hochwertige Musik war nun Zeit und Raum. Doch, wie fast immer, machte ich so gegen 4 Uhr früh als letzter das Licht und die Musik aus und zog mich in mein vorgewärmten Bierhänger zurück.

Als ich am Samstag morgen so gegen 10 Uhr die Äuglein öffnette, sah ich als erstes eine grüne Pfungstädter Schrankwand - auch nicht schlecht, oder...? Auf dem Festgelände wurde schon eifrig gefrühstückt. Die mobile Kaffeemaschine im T3-Bus fauchte und zischte laut vor sich hin. Bei den frischen Temperaturen konnte man das gut vertragen. Gegen Mittag wurde eine Ausfahrt nach Erbach angeboten. Überraschenderweise fanden sich doch einige, die das Angebot trotz des trüben Wetters annahmen. Gegen 12 Uhr Uhr startete die Gruppe mit etlichen Rollern Richtung Odenwald.

Ab 14 Uhr begann es dann etwas zu regnen. Das Kaffee- und Kuchenbuffet wurde aufgebaut. Allerlei Süßkram in Form von Kuchen und Torten wurden aufgefahren, darunter auch die Geburtstagstorte des VC Darmstadt. Ab 16 Uhr füllte sich das Festgelände wieder mit Gästen und Rollerfahrern. Kaffee und Kuchen wechselten die Besitzer, die Bar wurde wieder eröffnet mit eilig herbeigeholten Äpplervorräten.Das war nun der Zeitpunkt, zu dem Erik mit einigen Ehrungen für Anreise, Roller usw. begann. Eine besondere Ehrung erhielt Erich Flechsenhaar für herausragende Leistungen für den Club, obwohl er gar kein Mitglied im Vespa-Club Darmstadt ist.

Holgi baute noch rasch eine VIP-Lounge-Überdachung zur EM-Fussballübertragung Deutschland-Schweden auf. In der Festhalle wurde unterdessen mit dem Bühnenaufbau einer Rythmusgruppe mit Namen Hank Cash begonnen. Aus Kostengründen wurde auf das tonnenschwere Equipement verzichtet. Wo sollten auch die 5 Sattelzüge mit Bühnenmaterial parken? So reichten dann am Ende 2 Verlängerungskabel und 4 Mehrfachsteckleisten zur Stromversorgung. Zeitgleich konnte auch mit dem Grillen der Fleisch- und Wurstwaren auf 2 Gasgrills begonnen werden. Diese verantwortungsvolle Aufgabe wurde von Thomas J. und Ingo übernommen. So konnte nun jeder seinen Magen mit flüssiger oder fester Nahrung befüllen, um dann zum frühen Abend hin der Life-Musik zu lauschen oder dem Fussball zu frönen.

Erwartungsgemäß schraubten die Musiker die Stimmung mit Musik ganz weit nach oben. Daran konnte der nun einsetzende Regen auch nichts ändern. Der Samstag-Abend verging eigentlich viel zu schnell. Man pendelte zwischen warmem Lagerfeuer, der Bar mit allerlei geistigen Getränken und Gesprächen, der zischenden Kaffeemaschine, dem Wellnessbereich und der Fussball-Lounge. Nach dem Ende der Life-Musik konnte nun wieder Konserven-Musik ertönen. Der nun stärkere Dauerregen suchte sich seinen Weg durchs Dach auf einzelne Komponenten der Musikanlage. Doch Dank Herberts noch ausreichendem Gesamtüberblick hinter der Bar, konnte schlimmeres verhindert werden. Der Abend schritt schnell vorran, der Regen begann so langsam alles aufzuweichen. Von den gefühlten 10 Tonnen Feuerholz war nur noch wenig übrig. Noch vom Vorabend gezeichnet, nahm ich so gegen Mitternacht eine kleine Auszeit in meinem vorgewärmten Bierhänger. Nach einiger Zeit wurde ich von einem starken Temperaturabfall im Wagen geweckt. Der Heizlüfter schwieg. Also aufstehen und nachsehen. Jemand hatte frecher Weise den Stecker gezogen und die Tür zur Festhalle geschlossen. Ich sah nach, und mußte feststellen, das um 4 Uhr nur noch Steffen und 2 weitere Gäste bei leiser Musik die Bar bevölkerten. Steffen, der Ohnmacht sehr nahe, saß zurückgelehnt hinter dem Tresen und versuchte noch wach zu bleiben. Auf meine Frage, ob Steffen denn nicht lieber Schluß machen wolle, nickte er erleichtert. Somit beendete ich die Getränkeausgabe, schickte die 2 letzten Gäste mit einem Gratisgetränk in die Nachtruhe und machte um 4.30 Uhr die Musik und das Licht aus. In meinem Pfungstädter-Domizil war es nun auch wieder warm und so schlief mit einem letzten Blick auf die selbige Getränkekistenwand ein.

Sonntag morgen, 10 Uhr, es regnet richtig. Ich komme nur trockenen Fußes durch Holgis unütz aufgestellten 3 x 6 m Pavillon in die Festhalle zum Frühstücken. Die Halle ist gut besucht, viele Frühstücken rechtzeitig der langen Heimreise wegen. Das Gebot der Stunde heißt Regenkombi. In allen Ausführungen, Hauptsache dicht. Viele machen sich nun auf den Weg, in alle Himmelsrichtungen. Die meisten starten im Auto, die wirklich harten mit dem Roller. Auch Iris, aus Niedersachsen, perfekt in Gummi gehüllt, fährt mit dem Roller nach Seeheim. Nach der Verabschiedung und beider seitigen guten Wünschen, startet sie mit dem Roller vom Vater in Richtung Süden. Wer weis wann man sich noch mal sieht? So langsam müssen wir uns um den Abbau kümmern. Die Kaffeemaschiene im T3 VW-Bus ist inzwischen auch verstummt. Die Starkstromkabeltrommel stand unter Wasser, was dem Stromfluss nicht zuträglich war. Das Lagerfeuer ist erloschen, alles Palettenholz verbrannt. Doch geschätzte 20 Kilo Nägel und Krampen wollen natürlich ökologisch und fachgerecht entsorgt werden. Das übernehme ich! So langsam herrscht Aufbruchstimmung, trotz Dauerregen. Der Bierhänger muß neu beladen werden, mein Equipment muß ins Auto. Wie gut das da Holgis unsinniger Pavillon steht. Auto darunter gefahren und in Ruhe einladen. Und Holgi ist beruhigt, das er das Teil nicht umsonst aufgebaut hat. Unerwarteterweise ist Iris Widdecke mit Roller wieder zurück. Nach wenigen Kilometern trotz Regenkombi durchnässt. Wir besprechen die ganze Sache kurz und beschließen, das ich den Roller noch irgendwie in den Bierhänger bringe und mitnehme. Später fahre ich dann den Roller mit meiner Frau zusammen nach Seeheim. Ist wohl das Beste so. Also packe ich den Hänger noch mal neu. Derweil sind die Aufräumarbeiten Dank großer Routine schon weit fortgeschritten, sodass ich die Feier gegen 13 Uhr mit Sack und Pack und Roller verlassen kann.

Mein Fazit: Im Großen und Ganzen ein gelungenes Fest. Ob die 4 Neuerungen Wellnesbereich, Life-Musik, Kaffeebus und Gas-Grill nun zum Standard werden, muß durchgerechnet werden. Das Gelände für die Feier ist optimal, aber teuer. Und über die Verteilung der Arbeiten an alle Clubmitglieder muß deutlich gesprochen werden. Von Außenstehenden ist bis Dato nur positives zu vernehmen, was uns freut.

Ich hoffe, das in 5 Jahren wieder so ein Event veranstaltet wird und dann Alle an einem Strang ziehen!

Man sieht sich, Thomas W.

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