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Ausstellung des VCD anlässlich der italienischen Woche beim Kaufhof am 29. März 2003 in Darmstadt
Wenn im Frühjahr die Tage wieder länger werden, und die Sonne kräftiger scheint, kommt die Zeit der Feste und Ausstellungen ins Land – So auch dieses Jahr. Die „Italienische Woche“ unter Mitwirkung des VCD findet nun schon zum 5. Mal statt, und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit unter allen Mitgliedern. Und weil in diesem Jahr auch wieder die Grillsaison bei Gude / Brink nach dem Event eröffnet wurde, erschienen viele Clubmitglieder und Freunde zahlreich. Ich hatte mir diesmal zum Ziel gesetzt, auch die After-Grillparty mitzumachen, und entschloss mich nur mit kleinem Gepäck, das heißt nur mit einem Roller im Auto plus einiger Kleinigkeiten, anzureisen. Kurz vor 11 Uhr traf ich in der Fußgängerzone am Weißen Turm ein und befreite schnell meinen Van von der Vespa und den Kaufhoffähnchen. Nachdem das Auto und die GS/3 ordentlich geparkt waren, konnte man nun zum stressigen Teil der Veranstaltung übergehen. Nämlich, wie bringen wir die Zeit bis 16 Uhr so angenehm wie möglich herum, ohne das ein Zweifel aufkommen könnte, die 350,– Euro währen zu viel als Verdienst? Doch darin sind wir alle sehr gut geschult. Wir verteilten uns locker auf dem Platz vor dem Turm und führten mehr oder weniger wichtige Gespräche zum Thema Vespa und überhaupt.

Die Marketingabteilung des Kaufhofes spendierte wie immer ein paar Stühle, Musik, und Luftballons, die später noch ein große Rolle spielen sollten. Um uns bei der Verpflegung keinem Risiko auszusetzen, zogen wir es vor, uns an einem Bäckerstand in der Nachbarschaft zu verköstigen, der uns auch das Dosenpfand erließ. Das Wetter an diesem Tag wurde von Stunden zu Stunde besser, und so konnten wir guten Gewissens zu unserem ersten Korso durch die Innenstadt starten. Meine alte GS, erstarkt durch ein neues Herz, sprang zwar etwas wiederwillig an, gab aber mit heftigen Rauchzeichen jedem Umstehenden klar zu verstehen: „ich bin bereit.“ So stellten wir uns in Reih und Glied auf und tuckerten im Schritttempo in Richtung „Langer Ludwig“ los. Wir mussten ganz schön aufpassen, um nicht von rasenden Gelenkbussen, hetzenden Taxen, oder von rasch sich nähernden Trambahnen überrollt zu werden. Ganz zu schweigen von den vielen Radlerraudies und Kinderwagenrallyfahrerinnen, die ohne Rücksicht auf Mensch und Material die Straßen und Wege kreuzen, als währen Sie allein auf einem nordfinischen Waldweg. Egal, wir bahnten unseren Weg, vorbei am Luisenzentrum, wieder hoch zum McDonald, und durch noch mehr Menschen zurück zum Turm. Immer verfolgt von einem leicht mittelschwerem Zweitaktduft, gräulich schimmernd. So ging Stunde um Stunde in’s Land. Kleinen bettelten Kindern wurden Luftballons geschenkt, ein alter Bettler ohne einen Euro fortgejagt.

Das Wetter hatte sich so gebessert, das man nun sogar die Softeisbar stürmen konnte. Doch das unabsehbare Unheil nahte mit göttlichem Segen. Auf der anderen Seite des Turmes hatten sich fanatische Gottesanhänger mit ihren Instrumenten zusammen gerottet und sangen und spielten, jeder für sich und alle gemeinsam irgend ein Lied. In den Pausen erzählten sie irgend was und keiner hörte zu. Schrecklich! Gott muß wohl taub sein, sonst hätte er Sie mit einem Blitz erschlagen. Nun relativeren sich auch die 350,– Euro, ganz schön hart verdient, oder? Naja, schließlich gaben die Gottessirenen dann doch auf, und verabschiedeten sich von uns mit einem „Gott liebt auch Dich“. Herr Fischer schmetterte ein „Dich nicht“ hinterher und entspannte somit die Situation. Unser Präsi bewies unterdessen, das er den Physikunterricht vor einigen Jahrzehnten nicht ganz verschlafen hat, und führte mit einem gefährlichen Selbstversuch die Wirkung von Helium in der Lunge vor. Die stimmliche Veränderung ins vorpupertäre Zeitalter erheiterte uns so sehr, das einstimmig beschlossen wurde, keine Ballons an niemanden mehr zu verschenken. Das Aftergrillen wurde spontan in Heliumparty umbenannt. So bekommt die alte Redensart „komm, wir gehn einen Zischen“ eine ganz neue Bedeutung. Egal, der zweite Korso wurde genauso abgehandelt wie der erste, mit viel Qualm und Lärm. Nach dieser kleinen Rundfahrt konnte man schon fast ans Abbauen denken. Die letzten 2 Stunden vergingen wie im Flug. Ich besorgte mir noch etwas grillbares als geeignete Unterlage für die Aktionsanalyse auf der Heliumparty wenig später. Gegen 16 Uhr wurde nun alles blitzartig verladen und weggeräumt, und direkten Weges ins Domizil von Stephan und Daniela gefahren. Da ich mich hier zum erstenmale befand, war ich von der ruhigen Lage und der guten Substanz der Wohnung sehr angetan. Dies bestätigte auch unser Gregor H., der sofort das Kosten-Nutzenverhältnis messerscharf kalkulierte, und zu dem schockierenden Ergebnis kam, das er für weniger Wohnung mehr Miete zahlen müsse. Mich beeindruckte nachhaltig der Kühlschrank, als Daniela ihn öffnete. Ein Musterbeispiel für die moderne, leichte und ausgewogen Ernährung bot sich meinen Augen dort. Im unteren Bereich einige Milchprodukte, Brotaufstriche, usw. In den Türfächern ein wenig Obst und Gemüse. Und im Zentrum des Kühlschrankes drohnte gut gekühlt bei 8 Grad Celsius ein Kasten Veltins Pils in 03ern Gebindchen in drei Lagen geschichtet. Ich wußte genau, daß ich diese Tür heute noch in kürzeren Abständen mehrmals öffnen würde, eine Folge des geringen Hubraumes. Allmählich wurde der Grill auf der weitläufigen Veranda zur Weißglut gebracht. Die Salate, alle von bester Güte, wurden in Stellung gebracht, das Fleisch noch ’mal gewendet, und schon konnten wir es uns munden lassen. Nachdem das Geschirrproblem gelöst, bzw. entsorgt wurde, gingen wir zur Aufarbeitung des vergangenen Tages über. Gleichzeitig wurde mit der Erstellung eines Eis-Frucht-Getränkes begonnen, dessen Vorbereitung doch mit einiger Kraftanstrengung verbunden war. Die Stimmung war so ausgelassen, daß der Lärm, den Stephan machte, keinen wirklich störte. Ich muß schon sagen, das die Caipies wirklich sehr lecker wahren. Nach dem Genus einiger Caipies wurde noch einmal das Problem mit den Heliumballons erörtert. Unser Präsi und Vizepräsi quäkten um die Wette, durch viele Caipies und Pilse zunehmend unverständlicher, sodas die Stimmung auf den Höhepunkt zuging. Jetzt wurden unwiderlegbare Beweisfotos mit der Digitalkamera aufgenommen. Sehr interessante, wie ich finde!

Doch leider kam für mich die Zeit des Aufbruches. Nein, nein, nicht so, ich musste ja schließlich meinen Roller, mein Auto, meinen Führerschein und mich sicher nach Hause bringen. Aber alles in allem wider eine gelungene Veranstaltung des VCD, die in die Clubgeschichte eingeht, bald eine 20jährige. Und die offene Hofeinfahrt zu Hause habe ich auch gut getroffen.

Thomas W.

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