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Schlauchboot-Wochenende am Neckar im August 2005
Na prima!!! Kaum eine Woche vorher mit Kind, Kegel und Holländervilla aus Berchtesgaden vor dem Regen geflohen, bittet der VCD zum alljährlichen Schlauchboot-Event an den Neckar. Nicht nach Zwingenberg, nein, weil unser Stammcampingplatz in diesem Jahr geschlossen ist, ging’s nach Neckargemünd in Richtung Heidelberg. Mein Wohnwagen war nach knapp einer Woche Boxenstop noch gut mit dem nötigsten gefüllt, da ging die Reise am Freitagmittag bei herrlichem Wetter los an den Neckar. Bei gemütlicher Fahrt und jeder Menge Autos hinter mir musste ich kurz hinter Erbach feststellen, das sich der Himmel merklich verdunkelte. Am Fluss nun angekommen Bogen wir nach rechts in Richtung Heidelberg auf eine große, breite Landstraße ab. Vorbei ging es an alten Burgruinen und malerischen Flußbiegungen. Die Autoschlange hinter mir hatte wohl nicht soviel Zeit, sich die Schönheiten anzuschauen, sie hat sich einfach aufgelöst. Der Himmel wurde nun immer dunkler, die Wolken immer grauer. Kurz vor unserem Zielort Neckargemünd erwischten uns einige heftige Windböen die den Wohnwagen ganz schön ins schlingern brachten. Auch erste zarte Regentröpfchen platschten hernieder als wir die rettende Rezeption des Campingplatzes erreichten. Weil wir schon erwartet wurden, und das polizeiliche Kennzeichen unseres Zugfahrzeuges bereits bekannt war (Big Brother), ging die Anmeldung schnell vonstatten.

Langsam im Schrittempo trafen wir mit reichlich Wind und Regen an Standplatz ein. Die bereits Anwesenden Erik, Thomas J., Marco, Holgi, Team Gude-Brink und Steffen sind derweil hektisch damit beschäftigt, Zelte, Pavillons, Tische, Stühle und ganz wichtig, die Getränke, mit höchstem, körperlichem Einsatz vor Wind und Regen zu schützen.

Wir warteten jetzt erst mal die nasse Situation ab und stärkten uns mit einigen Kaltgetränken und schmackhaftem Kirschstreuselkuchen. So ging einige Zeit vorbei. Der Chef-Präsi verband derweil das Nützliche mit dem Praktischen. Beim Aufbau seines Nachtquartiers, einem Tunnelzelt vom Typ „Berliner Reichstag“ (ohne Tiefgarage), nahm er gleichzeitig eine Naturdusche in voller Montur. Fehlte nur noch die Seife. Respekt!! Der Rest beobachtete das Geschehen aufmerksam, gab ab und zu kluge Tips, ohne die der Prachtbau naturgemäß heute noch nicht stehen würde. Aber irgendwann war der Aufbau schließlich beendet, der Chef-Präsi in trockenem Tuch gewandet und sogar der Regen ließ jetzt nach.

Nun wurde es Zeit das nächste Problem zu lösen. Mein Wohnwagen musste fest aufgestellt werden, das Grillfeuer entfacht, und der bereits fehlende Getränkebestand, der sich irgendwie verflüchtigte, nachgefüllt werden. Weil keiner mehr des Autofahrens mächtig war, bin ich losgedüst zur nächsten Tanke. Dort angekommen, hat das junge Mädel hinter der Theke fast in die Kassenschublade gebissen als ich meinte: „Ich will nicht tanken, ich brauche ‘n Kasten Bier!“ Für das Mädchen war das wohl ein und dasselbe, so entsetzt sie mich anstarrte. Als ich jedoch an’s Kühlregal ging und begann die Ressourcen von Becks, Warsteiner und Radler zu plündern, hat Sie’s wohl kapiert, und von hinten einen Leerkasten besorgt. Na also, geht doch. Mit exakt 8 Grad gekühltem Getränk wurde ich zurück erwartet, mit der Aussicht auf leckere Steaks und Würstchen. So gingen noch sehr lustige Stunden den Neckar abwärts, als sich plötzlich und ohne Vorwarnung zu dem allviertelstündlichen Eisenbahnrauschen ein ohrenbetäubender Pressluftmeisel (der Arbeiter hieß bestimmt Bernhard) hinzugesellte. Beides war in Sicht,- und Hörweite auf der anderen Flußseite. Noch ein Grund mehr, etwas tiefer ins Glas zu schauen. Es wurde für mich jedenfalls eine sehr ruhige Nacht in gemütlichen vier Wänden auf Rädern. Unaufhaltsam nahte der nächste Morgen. Die Sonne hatte ihren Kampf mit den Wolken fast gewonnen, als so langsam jeder erwachte und aus seiner Nachtstätte hervor schaute. Die Brötchen waren schon geordert, das VCD-Frühstücksbuffet bereits aufgebaut. So konnte sich jeder nach Vespa-Clubsitte den Magen voll schlagen. Denn gleich im Anschluss sollten einige Schlauchbootyachten zu Wasser gelassen werden um dem Wassersport zu frönen. Nach und nach trafen auch noch einige Gäste ein.

Mario Grummbach aus Mannheim mit seinem wunderschönen Motorkuli-Anhänger für seine PX. Ein tolles Ding, währe auch was für mich. Aber naja, erst mal haben! So, nun schnell die Luft in die Boote, den lästigen, hektischen Angler vom Bootssteg verscheuchen, und ab in die tosenden Fluten des Neckars. Weil ich meine zwei Mädels nicht davon überzeugen konnte, das es eine elementare Grundregel beim paddeln ist, sich auf eine Richtung zu einigen, musste ich eben die Damen über den Fluss schippern.

Ab und zu kam ‘mal ein etwas größeres Schiff vorbei, welches unsere Schlauchboote etwas in Unruhe versetzte. Doch für erfahrene Neckarkapitäne kein Problem. Die Sonne bekam nun die Übermacht und heizte uns ganz schön ein. Um einer Überbelastung von Herz und Kreislauf zu entgehen, gingen wir mit allen Booten an Land.

Schließlich mußte ja noch das Mittagsmenü und die Kochstellen vorbereitet werden. Zu Familie Ott, die mittlerweile eingetroffen war, gesellten sich jetzt auch Claudi und Herbert dazu. Die fröhliche Runde war nun komplet. Sämtliche Spezialitäten, die jeder so mitgebracht hatte, wurden nun zu mittäglicher Stunde bei schwülen Temperaturen mit reichlich kühlen Getränken vernichtet.

Der frühe Abend nahte unaufhaltsam. Leider, leider mussten meine Familie und ich das lustige Treiben aus terminlichen Gründen schon am Samstag Nachmittag verlassen. Alle wichtigen Campingutensilien wie Tisch, Stühle, Schlauchboot, Ehefrau und Kinder waren schnell weggepackt. Die Heimfahrt konnte beginnen. Nächstes Jahr nehmen wir uns mehr Zeit. Aber Spass gemacht hat das Wochenende dennoch.

Thomas W.

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