Euro-Vespa 2000 in Hamburg
Vom 7. bis zum 9. 7. fand die diesjährige Euro-Vespa in Hamburg statt. Veranstalter des ganzen Events war der VC Hamburg, der in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen feiert. Da wir die Anfahrt ganz entspannt vonstatten gehen lassen wollten, fuhren wir schon am Donnerstag los. Wir, das waren in diesem Fall: Thomas auf Standart 12 PS PX 200, Ärisch ebenfalls mit PX 200 (allerdings nur 10 PS), Ritchy mit Original 150er Sprint, Stephan mit Polini PX 200 und ich mit meinem 177er Mädchenroller.
Unsere erste Etappe führte uns am Donnerstag Abend bis kurz vor Kassel, wo wir einen Campingplatz mit unserer Gegenwart beehrten. Nach einem umfangreichen Abendessen im „Dorfkrug“ (wo man scheinbar noch nie Nicht-Einheimische gesehen hatte, die zu allem Überfluss auch noch teilweise recht laute Roller fuhren), ließen wir den Abend dann gemütlich bei einem Pils auf dem Campingplatz ausklingen. Erwähnen sollte man noch, dass wir bis jetzt völlig pannenfrei unterwegs waren.
Nach einer wenig erholsamen Nacht (in dem komischen Dorf ist anscheinend einmal im Jahr Party beim Opel-Club, und dass war wohl genau jene Nacht als wir dort waren! Es fuhren jedenfalls einige etwas gestörte Gestalten Opelfahnen schwenkend durch den Ort!), ging es weiter Richtung Hamburg. Kurz hinter Hannover wollten wir uns mittags mit einigen Freunden treffen. Auf dem Weg dorthin ist Stephan dann leider der Gaszug gerissen, was bei einem Tommasselli-Kurzhuber glücklicherweise ziemlich schnell behoben ist. Als nächstes machte dann Ritchys Sprint schlapp. Leider liess sich sein Schaden nicht auf die Schnelle beheben, da ihm der Kurbelwellenkonus abgerissen ist. Glücklicherweise kamen gerade als wir am Straßenrand standen ein paar Gießener vorbei, die eine Ape im Mercedes Sprinter transportierten. Und Tatsache: in einen Sprinter passt nicht nur eine Ape, sondern auch noch eine Sprint, sowie das Gepäck von fünf Rollerfahrern zusätzlich (Vielen Dank, Sascha!).
Die nächste Panne bestand darin, dass das linke, hintere Blinkerglas von Thomas’ PX weggeflossen ist! Da Thomas jetzt Ritchie mitnahm, kam sein verlängertes Auspuffrohr ziemlich hoch, und heitzte dem Blinker mächtig ein! Naja, Ritchy ist dann zu Ärisch auf den Roller gestiegen, und irgendwann haben wir den vereinbarten Treffpunkt erreicht. Leider haben wir dort nur Andreas aus Köln angetroffen, von den anderen keine Spur. Kurz gewartet, kam keiner, also weiter nach Hamburg!
Den Rest der Strecke haben wir pannenfrei überstanden. Naja, fast zumindest! Irgendwann habe ich bemerkt, dass meine Kiste ziemlich rappelt und nicht mehr so richtig zieht! Mist, der Simmering an der Kupplungsseite ist wohl ’mal wieder gestorben. Aber egal, Getriebeöl regelmässig auffüllen, dann geht’s erst ’mal wieder. Die Kiste rennt trotzdem noch fast 120, also was will man mehr. Dafür mach’ ich mir momentan nicht den Stress den Motor zu zerlegen.
In Hamburg angekommen wurden die Nennungsformalitäten erledigt, die ersten bekannten Gesichter registrert, und dann die Zelte errichtet. Lob konnte man zu diesem Zeitpunkt schon für das Gelände aussprechen. Die Grasfläche innerhalb der Rennbahn war klasse zum Zelten. Ausserdem waren ausreichend Dixis und Toiletten sowie Duschen in Form von Baucontainern am Platz. Ebenfalls innerhalb des Rennbahnovals befanden sich diverse Händlerstände und ein Festzelt für den offiziellen Teil. Die angekündigten Nighter sollten im Tribünengebäude im Wettbüro stattfinden.
An der nahen Tankstelle wurde noch kurz Hopfenblütentee für den Abend erworben, und dann konnte es losgehen. Es wurde ordentlich gezecht, mit alten Freunden gegrillt (Hallo Outlaws), Spässchen gemacht, über Plastikfahrer und andere Leute gelästert, und anschliessend der tolle Nighter besucht. Champ hat ’mal wieder richtig klasse Musik aufgelegt. Irgendwann war es dennoch genug, und es wurde eine Runde Schlaf eingelegt.
Am nächsten Morgen gab es erst ein leckeres Frühstücksbuffet, danach ging’s wie üblich weiter: Über den Platz schlendern, mit Leuten quatschen, Alkoholicas konsumieren, Roller angucken und natürlich über Plastikroller und die schlechte Verarbeitung der neuen PX lästern. Im Ernst, die Verarbeitung der neuen auf dem Gelände ausgestellten PXen war echt mega schlecht. An den scharfen Kanten konnte man sich nach belieben Finger amputieren, der Punktschweisser war wohl völlig besoffen, ebenso der Lackierer. Entweder es war erst gar kein Lack vorhanden, oder er war an Stellen wo er nicht hingehörte!
Nachmittags gab es noch eine kleine, ziemlich verregnete Rundfahrt, und ich glaube Arthur hat sich zwischendurch auch mal zu Wort gemeldet, was aber ausser ein paar unverbesserlichen scheinbar niemanden interessiert hat!
Abends war der Vespa-Ball angesagt. Zuerst gab es reichlich zu futtern, leider war die Vanille-Soße für die rote Grütze ziemlich schnell vergriffen. Dann kam der glücklicherweise einigermassen kurze offizielle Teil mit Pokalvergabe und Vespa-Verlosung. Irgend so ein Hexagon-Club (aus England) hat tatsächlich einen Pokal ergaunert, wenigstens wurde dieses Tatsache mit reichlich Pfiffen und BUH-Rufen quittiert! Nach diesem offiziellen Teil gab es dann noch eine Strip-Show und eine Live-Band, sowie parallel dazu den zweiten Nighter im Wettbüro. Der zweite Abend wurde noch einiges besser als der erste, und so wurde bis in’s Morgengrauen auf dem Nighter und im Festzelt gefeiert, getrunken und getanzt. Als wir dann eigentlich in’s Zelt kriechen wollten, war es schon Zeit für die Bustour zum Fischmarkt, welche der VC Hamburg organisiert hatte. Also, nix wie rein in den Bus und ab. Auf dem Fischmarkt wurde zuerst ein Fischfrühstück eingenommen, und dann ging es (wir waren mittlerweile doch alle recht müde) zurück zum Platz. Vor der Rückfahrt hatten wir allerdings noch unseren Spaß mit einem etwas dümmlichen Hexagonfahrer. Im zur Bushaltestelle gehörendem Wartehäuschen befanden sich Sitzgelegenheiten. Von diesen Sitzen im überdachten Häuschen waren zwei nass, und ich wette das war kein Regen! Und was macht der Trottel? Er setzt sich mit seiner Lederhose auf den vollgepissten Sitz! Dummheit muss schliesslich bestraft werden!
Am Platz angekommen, wurde unter freiem Himmel noch etwas geschlafen (Stephan hatte unser gemeinsames Zelt aus lauter Barmherzigkeit Thomas überlassen!). Halbwegs ausgeruht ging es irgendwann in’s Festzelt zum Kaffee und Brötchen tanken. Anschliessend das Zelt abgebaut und alles auf den Rollern verstaut. Nachdem wir uns von unseren Freunden verabschiedet hatten ging es für Stephan und mich nach Rheine, wo wir unsere Roller für Paderborn und Borculo bei Stephans Eltern zwischenlagerten. Ärisch und Ritchy (mit Leihroller) fuhren mit Holgi und Fritz von den Gießenern nach England, und Thomas ist die ganze Strecke alleine nach Darmstadt gefahren.
Mein Fazit für das Wochenende: Ein tolles Treffen. Dass dieses eine offizielle Veranstaltung war, war kaum zu spüren, dafür war die Stimmung viel zu gut. Die Organisation war klasse! Einziges Manko: Das Wetter hat nicht mitgespielt, aber dafür kann ja keiner was. Ach ja, bevor ich es vergesse. Es gab natürlich auch die obligatorischen Begrüßungsgeschenke wie Plakette, Aufkleber, Feuerzeug (jeweils im Euro-Vespa-Design) und einigen anderen amüsanten sowie nützlichen Utensilien!
Daniela
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