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Vespa-Alp-Days in Zell am See an Pfingsten 2014
Wir – Matthias, Thomas, Matze, Martin, Sebi und Ich – trafen uns Donnerstags morgens um 7 Uhr, zu viel zu früher Zeit für mich, auf der Rastanlage „Weißkirchen“ auf der A 3. Als ich ankam, war der Rest gerade am tanken. Die Rally befüllt, noch ein wenig Benzin geredet, Bilder gemacht und dann ging’s los. Da wir alle ähnlich motorisiert waren, kamen wir flott voran. Ich fuhr als Pfadi vorne weg, Matze und Thomas bildeten die Nachhut und sorgten dafür, dass die Überholvorgänge zügig vonstatten gingen. So legten wir Kilometer um Kilometer zurück, unterbrochen nur von den obligatorischen Tankpausen. Einmal reizten wir jedoch das Tankvolumen von Sebi und Matthias aus, der Rest fuhr mit den hohen Rallytanks, so dass der Reservekanister von Thomas zum Einsatz kam. Je weiter wir nach Süden kamen, desto wärmer wurde es. Um München war der übliche Verkehr, wir kamen aber trotzdem gut voran, irgendwo war immer Platz für ein paar Vespen ...

Zur späten Kaffeezeit erreichten wir unser Quartier in Mais­hofen. Wie in den Vorjahren waren Matze, Thomas, Matthias und Ich wieder im Schloßhotel untergebracht. Sebi und Martin teilten sich ein Zimmer direkt im Zentrum von Zell. Helge vom VC Mannheim sowie ein befreundetes Ehepaar aus Mannheim mit ihrem Sohn waren auch schon da. Nach den üblichen Vorgehensweisen – abpacken, Zimmer beziehen, Freunde begrüßen – fuhren wir auch nach Zell, stellten unsere Vespen in die Fußgängerzone zu den anderen und genossen erst mal das Ankommen ... Ein schönes Café mit aufmerksamem Service ließ uns die Strapazen der vergangenen knapp 550 Kilometer schnell vergessen.

Viele bekannte Vespisti aus nah und fern waren schon vor Ort und so kam schnell ein heimeliges Gefühl auf. Für den Abend stand ein Korso im Pyjama sowie anschließender Party in einem Club in Zell auf dem Programm. Da wir schon genug Kilometer runter gespult hatten, verzichteten wir darauf und schauten lieber den Teilnehmern zu. Zur späteren Nahrungsaufnahme in einer bekannten Lokalität gesellten sich noch 2 Frankfurter Vespisti zu uns. Der Abend klang mit einem sehr leckeren Eis am See aus.

Am nächsten Morgen gab es erst mal den obligatorischen Blick aus dem geöffneten Fenster: Blauer Himmel, ein paar Schleierwolken, es wurde langsam warm – ein schöner Tag begann. Nach einem stärkenden und äußerst ­leckeren Frühstück, begaben wir uns mit unseren Vespen wieder nach Zell. Um 13 sollte die Fahrt in’s Stubachtal zum Speicher Tauernmoossee beginnen. Bis dahin vertraten wir uns noch ein wenig die Beine in der Stadt und genossen die schöne Atmosphäre. Bis es endlich los ging, war es gefühlt halb zwei, aber schließlich setzte sich der Troß in Bewegung. An diesem Tag sollten schon ca. 1.000 Teilnehmer in der Stadt sein. Wie viele von denen die Tour mitfuhren, kann ich nicht sagen, es war aber ein langer Zug von Vespen, von Lampe-Unten-Modellen aus Anfang der 50er Jahre bis zu modernen GTSsen. Ein großer Teil wurde dieses Mal von Modellen aus den 60/70er Jahren belegt: Rally, Sprint, 180 SS, GT, GTR. Ich ließ mich zurückfallen und fuhr als einer der letzten hinter den anderen her, damit ich in aller Ruhe die vielen Kurven genießen konnte, die uns auf dem Weg an das Ende des Tals begleiteten. Unterwegs gab es an einem kleinen Stausee schon mal eine Rast. Von dort aus konnte dann wer wollte, den zuerst steilen, durch einen dunklen, unbeleuchteten, mit Löchern übersäten, kurzen Tunnel beginnenen Weg zum Tauernmossee in Angriff nehmen. Einigen war der Anfang zu steil, zu schwierig, zu weiß ich nicht. Aber viele überwanden sich und wurden durch eine wunderschöne Landschaft belohnt. Oberhalb des Stausees hatte das Team einen Verpflegungswagen aufgestellt, an dem Obst und Getränke verteilt wurden. Wir genossen den Blick auf den See, auf dem noch Eisschollen schwammen, und die rundherum schneebedeckten Berge. Während es in Zell mittlerweile sicherlich um die 30 °C war, hielt sich die Temperatur hier oben auf angenehmen 20 °C oder so. Viele nutzten die Gelegenheit und fuhren mit ihren Vespen über den Damm, einige auch bis an’s Ende des Weges ...

Nach langer Zeit begann der Aufbruch, auch hier fuhr ich mit den Letzten zurück. In Zell angekommen, verbrachten wir den Rest des Tages mit den üblichen Verdächtigen, genossen einheimische kulinarische Spezialitäten, lauschten der Eröffnungsrede von Franz und der anschließenden Kapelle und genossen ansonsten die Zeit.

Am Pfingstsamstag sollte die obligatorische Fahrt auf den Großglockner erfolgen. Offizieller Start war um 10 Uhr. Da Thomas mit seiner von Bekannten mitgebrachten 125 U, Bj. 1953, die Strecke bezwingen wollte, entschieden wir uns, um 10 Uhr bereits an der Mautstation zu sein, um ohne den großen Ansturm den Weg hinter uns zu bringen. Unterwegs sammelten wir noch die zweitälteste Vespa auf und gemeinsam fuhren wir ein Stück des Weges. Da die Ambitionen unserer Gruppe unterschiedlich waren, teilten wir uns an der Mautstation auf. Thomas fuhr als erster alleine, Matze, Sebi und Martin wollten eher sportlich fahren und warteten noch ein wenig, Matthias und Ich fuhren zusammen los, blieben aber immer mal wieder zum fotografieren stehen und fuhren schließlich jeder für sich weiter. Der erste Treffpunkt war für uns auf der 2.571 m hohen Edelweißspitze. Bei strahlendem Sonnenschein und toller Sicht, freuten wir uns alle, diesen Punkt ­erreicht zu haben. Thomas grinst glaube ich heute noch, wenn er sich daran erinnert.

Die Weiterfahrt zur Franz-Josefs-Höhe verlief wie bisher gewohnt unspektakulär, für die einen schneller und die anderen langsamer. Die einen genossen die Kurven und die anderen die Aussicht. Auf dem obersten Parkdeck des Parkhauses sollte gegen 13 Uhr Robin Day mit seiner Truppe die höchstgelegene Vespa-Akrobatik-Show der Welt aufführen. Bevor es aber soweit war, verteilte das Organisationsteam noch ein kleinen Imbiß, sodass wir uns gestärkt dem Programm widmen konnten. Ich schätze mal, dass 300 bis 400 Vespen auf dem Parkdeck zu beiden Seiten versammelt waren. Die Show war wie immer beeindruckend.

Wer sie noch nicht gesehen hat, hier gibt es Bilder und Infos darüber: www.vespafreunde.de/akrobatik. Danach gab es noch ein Gruppenbild mit Freunden, dieses Mal mit ziemlich vielen. Auf dem Rückweg hielten wir in einer kleiner Restauration und genossen in der prallen Sonne einheimische Spezialitäten. Die weitere Rückfahrt war noch der Rede wert, da sich unsere Truppe eine Jagd mit abgestellten Motoren bergab lieferte. Matze und Ich genossen später am See das beste Eis im Ort, während der Rest unserer Reisegruppe sich anderweitig beschäftigte. Später trafen wir uns alle wieder vor der Bühne auf dem Hauptplatz, wo um 20 Uhr die Prämierungen, Ehrungen sowie die Ziehung und Verteilung der Tombola-Preise begann. Den Hauptpreis, eine Lampe unten, gewannen wir dieses Mal leider wieder nicht, dafür bekam Thomas einen Preis für die zweitälteste Vespa. Den restlichen Abend verbrachten wir wie die Tage zuvor.

Am Pfingstsonntag hieß es leider schon wieder Abschied nehmen von den Alp Days. Wir sattelten frühzeitig die Hühner, pardon die Vespen, da es ein besonders warmer Tag werden sollte. Matthias hatte mehr Zeit, er fuhr mit den beiden Frankfurter Vespisti am Montag weiter auf die Vespa-World-Days nach Mantua. Unterwegs sammelten wir in Holzkirchen noch eine Bekannte mit ihrer GT auf, die auch in’s Rhein-Main-Gebiet wollte. Hinter Hilpoltstein verließen wir die Autobahn, da es mittlerweile unerträglich heiß war, und begaben uns auf die Landstraße. Hier gab es immer mal wieder Abkühlung, wenn die Straße durch den Wald verlief. Über Windsbach zur B 13 nach Ansbach, über Ochsenfurt und in Würzburg wieder auf die A 3. Die letzten 120 km auf der Autobahn vergingen wie im Fluge. Am Offenbacher Kreuz trennten sich unsere Wege. Matze, Martin und Sebi fuhren gen Langen, Thomas nach Oberursel. Am frühen Abend waren wir zu Hause, geschafft von der Hitze, aber glücklich und zufrieden. Eine schöne Veranstaltung war vorbei. Den Pfingstmontag nutzten wir zum erholen und Revue passieren lassen. Nach den Alp Days ist vor den Alp Days. Nächstes Jahr sind wir sicherlich wieder dabei.

Mein Dank gilt Franz Schmalzl und dem VC Pinzgau für eine wieder sehr gut organisierte Veranstaltung, mit tollem Wetter und netten Vespisti! Ich würde mich freuen, wenn wir noch lange an dieser Veranstaltung teilnehmen könnten.

Ärisch

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