Vesparty 2016 – „65 Jahre Vespa-Club Hagen
Arbeitgeberbedingt kam ich am letzten Freitag im August erst gegen 18 Uhr los. Ob der doch recht heißen Temperaturen war mir das auch ein wenig recht. Auf bekannten Pfaden – über die A 3 bis
Limburg, dann weiter auf der B 54 bis zur Anschlußstelle Haiger-Burbach und von dort weiter über die A 45 – sollte die Reise gehen. Da eine Abkühlung bei den sommerlichen Temperaturen von Nöten
war, gab es das obligatorische Eis in Rennerod. Ich hatte gehofft, mit den letzten Lichtstrahlen des endenden Tages auf dem Zielfahrtgelände in Hagen-Dahl einzutreffen. Leider wurde es irgendwie
schneller Nacht als geplant, so dass ich erst im dunklen das gut ausgeschilderte Gelände fand. Für die deutlich vor mir eingetroffenen Vespisti gab es Nachmittags eine geführte Ausfahrt durch die
herrliche Umgebung.
Der Vespa-Club Hagen hatte dieses Mal ein Gelände des örtlichen Sportvereins an der Bundesstraße 54 als Treffpunkt seiner Jubiläumsveranstaltung auserkoren. Eine Halle mit großem Saal und
Bühne, Küche, Bar und sanitären Anlagen. Davor ein Rasenplatz zum Fußball spielen, oder dieses Wochenende für die Campingfreunde zum zelten, teilweise mit schattenspendenen Bäumen versehen.
Unterhalb des Zeltplatzes plätscherte ein Bach dahin. Sitzgelegenheiten gab es tagsüber wahlweise in der Sonne oder im Schatten. Für ausreichend Getränke und Gegrilltes sowie Süßes war bis tief
in die Nacht gesorgt. Also eine rundherum passende Atmosphäre.
Da etliche bekannte Vespisti aus nah und fern schon vor Ort waren, konnte nach der Nahrungsaufnahme gleich zu den Benzingesprächen übergegangen werden. Meine Schlafstätte war schon aufgebaut, so
dass ich nur noch auspacken musste. Weit nach Mitternacht läutete ich die Nachtruhe ein.
Der nächste Morgen begann mit einem stärkenden Frühstück, bei dem auch schon die neu eingetroffenen Kuchen begutachtet und kurz darauf genossen werden konnten. Etliche Exemplare sollten es im
Verlauf des Wochenendes noch werden, alle von fleißigen Helfern des Clubs selbst gebacken! Da stand einer ungestörten Veranstaltung ja nichts mehr im Wege.
Um 10 Uhr sollte die zweite Ausfahrt beginnen. Da ich später noch den Korso mitfahren wollte und die Temperaturen langsam anstiegen, entschied ich mich dafür, die Ausfahrt ausfallen zu lassen
und mich statt dessen den Teileständen und Süßwaren zu widmen. Manches ist einfach wichtiger! Einige Privatpersonen aus dem In- und Ausland hatten ihre Keller geräumt und boten für zivile Preise
Vespa-Teile an.
Der Vormittag plätscherte dahin, weitere Vespa-Freunde aus der näheren und weiteren Umgebung – viele leider nur als Tagesgäste – bevölkerten nach und nach das Gelände. Die Benzingespräche vom
Vorabend wurden fortgesetzt und auch an die Flüssigkeitszufuhr wurde ob der heißen Temperaturen gedacht.
Um 13 Uhr startet der Korso. Circa 200 Roller begaben sich auf den Weg in die Hagener Innenstadt. Etliche Veranstalter fuhren mit Sicherheitswesten und sorgten so für eine reibungslose Fahrt. Auf
dem Marktplatz gab es einen kurzen Aufenthalt mit Fotografiergelegenheit. Danach ging es weiter in’s LWL-Freilichtmuseum Hagen (Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik). Es liegt in
einer bildschönen Wald- und Wiesenlandschaft mit vielen historischen Fachwerkgebäuden und Werkstätten (ähnlich dem Hessenpark im Taunus). In etlichen Werkstätten wird täglich gearbeitet und den
Besuchern Handwerk praktisch vorgeführt. Bäche und Teiche bieten Erholung pur, Wiesen und romantische Plätze laden zum Picknick ein. Infos über das Museum
gibt es hier: www.lwl.org/LWL/Kultur/LWL-Freilichtmuseum_Hagen
Einige attraktive Ausstellungen gab es zu entdecken. Wir hatten knapp 2 Stunden Aufenthalt, die jeder auf seine Weise nutzte. Viele schauten sich die Gebäude an, andere nutzten die Gelegenheit
für eine Erfrischung. Von den Veranstaltern selbst wurden auch noch kostenlose Getränke verteilt. Eine schöne Geste, da es doch recht warm war.
Zur gewünschten Zeit begab sich die Vespa-Gemeinschaft wieder auf den Weg. Über kleine Straßen durch das wunderschöne Umland ging es in einem größeren Bogen zurück zum Veranstaltungsgelände. Ich
setzte mich mit Barbara unterwegs ab und wir genossen noch ein wenig das erfrischende Wasser in der Glörtalsperre.
Zurück in Hagen-Dahl hatte sich der Platz vor der Halle schon ein wenig gelichtet. Etliche der Tagesgäste waren nach dem Korso wohl wieder nach Hause gefahren. Am frühen Abend gab es ein paar
kurze Ansprachen der Verantwortlichen sowie einiger Offizieller, aufgrund der warmen Temperaturen fand alles im freien statt. Uwe Bödicker und Dennis „Atze“ Biesen waren vom VCVD angereist,
Martin Stift vertrat den Vespa-World-Club. Es gab eine kleine Zielfahrtwertung, bei der auch ‘mal wieder 2 Clubs aus dem Rhein-Main-Gebiet bedacht wurden. Innerhalb Deutschlands waren Teilnehmer
aus Erlangen und Hamburg die am weitesten auf Achse angereisten Vespisti. Die weiteste Anreise, allerdings mit dem Flugzeug, hatten die Vespa-Freunde aus Civitavecchia, die eine jahrelange
Freundschaft mit dem Vespa-Club Hagen verbindet. Anstatt der üblichen, meist geschmacklosen Pokale gab es Plaketten zum Umhängen. Einige Gäste bedachten wiederum den Veranstalter mit
Geschenken zum Jubiläum.
Den restlichen Abend verbrachten wir weiter mit Benzingesprächen und Süßwaren. Um Mitternacht verkündete der Veranstalter, dass ab jetzt die Getränke frei wären. Kurze Zeit später halfen noch
ein paar Gäste aus dem Ort mit, die Biervorräte zu dezimieren. Zu ähnlicher Zeit wie am Vorabend widmete ich mich der Nachtruhe. Später soll es noch geregnet haben, davon habe ich aber nichts
mehr mitbekommen.
Wirklich runter gekühlt hat der Regen die Temperaturen nicht. Am Sonntag morgen war es früh schon wieder warm. Nach einem stärkenden Frühstück und einem belebenden Kaffee packte ich meine sieben
Sachen zusammen, verabschiedete mich von meinen Freunden und war kurz nach 11 Uhr schon auf dem Heimweg. Ich wollte mir heute etwas mehr Zeit lassen und ob der Temperaturen mehr im Wald unterwegs
sein. Bis Olpe ging es auf der B 54 flott voran, danach schlug ich mich auf kleinsten Straßen durch den Westerwald. Immer den Blick gen Osten gewand, wo schon schwarze Gewitterwolken zu sehen waren.
In Rennerod noch kurz ein Eis genossen, und weiter ging’s. Ich wollte noch einen Freund in der Nähe von Gießen besuchen. In Weilburg gab es ein paar Tropfen von oben, zum Glück aber nicht mehr. Dafür waren
die Straßen ab jetzt nass. Ich fuhr dem Gewitter hinterher, konnte es aber nicht mehr einholen. Zum Glück, denn kurz vor meiner Ankunft hat es dort noch einmal gehagelt.
Nach 2 Stunden Aufenthalt entschied ich mich die letzten Kilometer über die Autobahn zurückzulegen. Irgendwann wollte ich ja auch ‘mal zu Hause sein und auf nasse Kurven im Taunus hatte ich
nun wirklich keine Lust. Gegen 20 Uhr war ich in heimischen Gefilden und ein schönes Wochenende war leider schon wieder vorbei.
Fazit: Der Vespa-Club Hagen hat zum wiederholten Male unter Beweis gestellt, dass er gut organisierte Vespa-Treffen veranstalten kann. 180 Nennungen gab es dieses Mal. Leider kamen durch die
Terminüberschneidung mit dem Vespa-Treffen in Celle vermutlich weniger Teilnehmer als geplant (da sich etliche zwischen beiden Veranstaltungen entscheiden mussten, mich eingeschlossen).
Ärisch