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6. Lippstädter Vespa-Treffen am 25.-27. August 2017
Die Reisegruppe des Vespa-Club Darmstadt bestand dieses Mal aus 3 Fahrern mit ähnlichen Modellen: 2 modifizierte Sprint und 1 originale 200er Rally. Die Sprint-Piloten konnten Freitags bereits gegen 13 Uhr starten, während ich noch 4 Stunden länger in den heiligen Hallen meines Arbeitgebers werkeln durfte

Über altbekannte Pfade – bis Marburg über die A 5 und dann weiter auf den Bundesstraßen 252 / 236 / 480 durch das Sauerland – fuhren sie gen Norden und hatten ihr Ziel nach sonnigen 5 Stunden erreicht.

Als ich die Firma verließ – nicht ohne vorher noch ‘mal einen Blick auf die Verkehrsnachrichten geworfen zu haben –, wusste ich schon, dass im Rhein-Main-Gebiet wieder alle Autobahnen mehr als voll waren. Freitag Nachmittag halt, wie fast immer. Im Westen war über Rheinhessen bereits eine Wolkenwand zu erkennen die gen Taunus strebte, doch ich ließ mich nicht beirren und fuhr stetig meinem Ziel entgegen. In Höhe Bad Homburg sah ich, dass die Farbe der Wolken von grau auf schwarz wechselten und schon der erste Blitz zuckte. Ich hatte noch die leise Hoffnung, dass Gewitter nordwärts umfahren zu können. Diese Hoffnung wurde am Gambacher Kreuz leider begraben, als ich von jetzt auf gleich im Stau steckte und keine Unterstellmöglichkeit für den einsetzenden Platzregen hatte. Als die nächste rettende Brücke kam, sah ich schon aus als wäre ich mit voller Montur schwimmen gewesen und fühlte mich auch so. Nach einem Telefonanruf boten mir Freunde aus der Nähe von Butzbach Asyl und wir verfrachteten meine Sachen erst ‘mal in den Trockner. Vielen Dank noch ’mal! Die Weiterfahrt fiel für heute somit aus ...

Der nächste Morgen überzeugte mit Sonne, blauem Himmel und trockener Fahrerkleidung. Nach einem stärkenden Frühstück war ich gegen 10.45 Uhr auf der Autobahn und nach etwas mehr als 3 Stunden am Ziel, das Bürgerhaus der Ortschaft Wadersloh-Diestedde mit angrenzender Zeltwiese. Laut Wikipedia geht das Wort Diestedde auf das Vorhandensein einer Thing-Stätte zurück. Thing ist ein altdeutscher Ausdruck für die Stelle, an der ein Gericht oder Tribunal abgehalten und die Strafe vollstreckt wurde. Strafen wurden am Wochenende meines Wissens keine vollstreckt, obwohl es zumindest 1 x angebracht gewesen wäre.

Nach den üblichen Anmeldeformalitäten wechselte ich ob des warmen Wetters erst einmal in luftigere Kleidung und stärkte mich nach der langweiligen Autobahnfahrt mit etwas Gegrilltem und einem kühlen Getränk. Ein Teil der Gäste, auch meine beiden Mitstreiter, befand sich schon auf der Orientierungsfahrt. Till Kleinschmidt und Bernd Nicodemus – die Sportkommisare des VCVDs – hatten bereits den Turnierparcours für später aufgebaut und probierten ihn schon ’mal aus.

Für das Nenngeld bekam man ein schönes Spannband, einen Aufkleber und einen gestickten Aufnäher. Zudem waren viele bekannte Vespisti aus nah und fern vor Ort und das Wetter war sowieso nicht zu verachten. Marion und Markus aus Bad Bentheim hatten ihren Stand mit und boten verschiedene selbstgenähte Textilien mit Rollermotiven zum Verkauf an.

Der Nachmittag plätscherte mit Benzingesprächen dahin, gegen 15 Uhr kamen auch meine Sprint-Piloten von der Ori zurück. Die Veranstalter eröffneten zeitgleich das Buffett mit leckerem, selbstgebackenem Kuchen. Und schon wieder ging es den Kalorien an den Kragen.

Zur Unterhaltung während des Kuchenverzehrs konnte man den Sportfahrern beim absolvieren des Turnierparcours zuschauen, einige Gäste wagten es das erste Mal und machten dabei teilweise keine schlechte Figur. Danach konnte man sich und die Anderen bei den Fungames belustigen.

Zeitgleich gingen 3 Gäste – Jörn Brandt, Marcus Lewwe und Bernd Nicodemus – durch die Reihen der Roller und bewerteten diese für den Concours d’Elegance.

Am frühen Abend wurde zum vorbestellten und wie immer umfangreichen Buffett gebeten, bei dem auch die Vertreter der fleischlosen Zunft wieder voll auf ihre Kosten kamen.

Dirk Kubenke, Präsident des Vespa-Club Lippstadt, sprach im Anschluß ein paar warme Worte, bedankte sich bei den Anwesenden für ihr Kommen und brachte noch den einen oder anderen Pokal unter das geneigte Volk. In der Zielfahrtzone 3 erreichten wir den 2. Platz. Für meine Rally bekam ich dazu noch einen Preis beim Concours d’Elegance. Nachdem alle Preise verteilt waren, stürzte das Partyvolk aus der warmen Halle und genoss den weiteren Abend im Freien bei westfälischen Kaltgetränken. Wer wollte konnte sich die Kalorien der vergangenen Stunden bei Rollerfahrer-Musik, aufgelegt von Frank Wiese, wieder abtanzen. Um Mitternacht wurde der letzte Kuchen kostenlos unter den Anwesenden verteilt und für Rene aus Warendorf ein Geburtstagsständchen zum 41. gesungen. Irgendwann nach Mitternacht läutete ich die Nachtruhe ein, meine beiden jüngeren Mitfahrer hielten etwas länger aus ...

Der Sonntag morgen begann früh mit warmen Temperaturen und irgendwelchen komischen Rollerfahrern, die um 8 Uhr schon nach Hause fahren mussten. Zu einer Zeit, als viele noch schlafen wollten. Wahrscheinlich waren sie um 12 Uhr bei ihren Lieben zum Mittagessen verabredet. Nach einem leckeren Frühstück packten wir langsam unsere 7 Sachen zusammen und verabschiedeten uns von den üblichen Verdächtigen.

Über die bekannte Route der Sprint-Piloten von Freitag fuhren wir wieder gen Süden. In Winterberg im Hochsauerland brachte uns ein Radrennen eine ungewollte Pause ein, die wir mit italienischen Heißgetränken und Süßwaren bei einem amerikanischen Imbiß überbrückten. Um 18 Uhr war ich zu Hause und ein schönes Wochenende war leider schon wieder vorbei.

Vielen Dank an den Vespa-Club Lippstadt für das wie immer gut organisierte und unterhaltsame Wochenende! Bis zum nächsten Mal.

Ärisch

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