Aktuelles
(6. März)  Alle Termine, Deutsche + Europäische für 2024 online. Viel Spaß beim Suchen. :-)   -> mehr
 
Vespa-World-Days 2017
Donnerstag früh um 8 Uhr traf ich mich mit weiteren 4 Mitfahrern in Mörfelden an einer Tankstelle nahe der A 5. Kurze Zeit später kamen wir los und sammelten auf der Raststätte Wetterau noch einen weiteren Teilnehmer auf. Auf bekannten Wegen ging es bis Marburg auf der Autobahn und dann weiter über Landstraße gen Kassel. Das Wetter und der Verkehr waren uns gewogen und so kamen wir flott voran. Nicht allen Teilnehmern unseres Clubs war dieses Glück gegeben. Kassel und Göttingen umfuhren wir auf der Autobahn und verließen diese in Northeim wieder, um den weiteren Weg über die B 3 zurückzulegen. In Einbeck gab es die zweite Tank- und Erfrischungspause. Mittlerweile war es doch deutlich warm geworden und kühle Getränke waren willkommen. Um Hannover gab es noch ein Stück Autobahn und zur späten Kaffeezeit waren wir dann auch schon in Celle. Kurz vor Hannover gab es noch eine kleine Abkühlung von oben, die die Temperatur aber auch nicht wirklich nach unten brachte. In Celle flogen allerdings zu dieser Zeit auf den Zeltplätzen einige Pavillons. Die für wenige zu hoch aufgehängten Hinweisschilder fand ich problemlos und so waren wir bald auf dem Veranstaltungsgelände, einem ehemaligen Kasernen-Gelände der Engländer, jetzt zum Kulturzentrum ausgebaut, fußläufig zur Innenstadt gelegen.

Auf dem weitläufigen Gelände der CD-Kaserne waren etliche Verpflegungsstände aufgebaut, für fast jeden sollte etwas dabei gewesen sein. 3 Getränkestände ließen keine Wünsche offen, ich bekam auch meinen Wein ... Verschiedene Händler aus dem In- und Ausland hatten Vespa-Devotionalien und Ersatzteile dabei und boten diese feil. Pinasco und das Scooter-Center-Köln als Hauptsponsoren waren ebenso mit Ständen vertreten. Im hinteren Teil des Geländes fand sich ein großer Parkplatz, auf dem die Roller gut bewacht die ganze Zeit über stehen konnten. Viele machten davon Gebrauch und ließen ihre Fahrzeuge auch nachts hier stehen.

Zwei Zeltplätze – einer in fußläufiger Entfernung für Familien mit Nachtruhe ab 22 Uhr, betreut vom Flensburger Roller-Club, dem Roller-Klub „Minusschrauber“ Bremen und dem Vespa-Club „Corse“ Osnabrück und einer etwas weiter weg, betreut vom Vespa-Club Hamburg, mit einem Pendelbus an das Gelände angebunden – nahmen etliche Rollerfahrer auf. Beide Plätze waren jedoch nur zur Hälfte gefüllt. Bei den Hamburgern gab es Musik, Getränke und Gegrilltes rund um die Uhr, die Campingfreunde auf dem anderen Platz wurden ähnlich bedient, allerdings wegen der Nachtruhe nicht rund um die Uhr. Die große Masse der Teilnehmer verbrachte dieses Mal die Nächte aber wohl in festen Quartieren.

Beim Registrieren traf man schon die ersten bekannten Gesichter aus dem In- und Ausland. Nach Empfang der Nenntüte, einer schmucken Kunststoff-Tasche mit den üblichen Utensilien, fuhren wir zu viert erst einmal zu unserem Quartier, zwei Ferienwohnungen, 10 Minuten Fußmarsch vom Gelände entfernt. Sicherheits-Textilien gegen luftiges getauscht und nach kurzer Zeit waren wir schon wieder an der CD-Kaserne. Bei den vielen Freunden und Bekannten die man allenthalben traf, war es für manche schwierig, auch nur ein paar Meter unentdeckt sich fortzubewegen. Andere hatten es da deutlich leichter ...

Um 19 Uhr gab es für die Vorsitzenden der deutschen Ortsclubs einen Sektempfang am VCVD-Stand, an dem ich mit Barbara teilnahm. Hier konnten wir weitere Vespa-Freunde begrüßen.

Gegen 20 Uhr verließ ein Fünfer-Team des VC Darmstadt/VC „Flotte Vespen“ Essen das Gelände, um sich in einer nahegelegenen Gaststätte zu stärken. Schließlich sollten die tagsüber ausgeschwitzten Kalorien ja wieder aufgestockt werden. Eigentlich wollten wir den schönen Abend im Freien genießen. Aber nach Anblick einer schwarzen Wand im Westen und dem freundlichen Angebot der Bedienung, doch vielleicht lieber einen schönen Platz im Inneren einzunehmen, war die Entscheidung schnell gefallen. Wir waren knapp drinnen als auch schon die Welt unterging, zumindest bemühte sich das Wetter redlich. Wir stärkten uns derweil mit allerlei leckeren Köstlichkeiten und warteten das Unwetter ab, welches dann irgendwann auch weiter zog und eine leichte, nicht unangenehme Kühle hinterließ.

Gegen 22.30 Uhr waren wir wieder auf dem Gelände. In einer Halle spielte eine Band Soul, Funk und R&B, in einer anderen legten 2 Bekannte aus Bremen Rollerfahrer-Musik auf. Hier wurde bis in die frühen Morgenstunden flott getanzt. Ich läutete kurz nach Mitternacht die Nachtruhe ein, der Tag hatte doch schon einige Eindrücke hinterlassen.

Der nächste Morgen begann für Barbara und mich mit einem stärkenden Frühstück zu früher Zeit, die anderen Teilnehmer des Fünfer-Teams brauchten etwas länger um wieder fit zu werden ... Wir trafen uns später auf dem Gelände.

Um 10 Uhr gab es den ersten großen Korso für alle. Angeführt und abgesichert durch etliche Polizeikräfte und Mitgliedern des Celler Clubs zog sich ein Lindwurm von 4.000 Rollern durch die Umgebung. 65 km sollte die Gesamtstrecke betragen, bei der es einen Abstecher in die Lüneburger Heide gab. Unterwegs gab es eine kleine Abkühlung von oben, die aber bei den warmen Temperaturen den meisten nur recht war. Insgesamt war es ein wenig kühler als am Vortag, aber immer noch sommerlich warm.

2 Stunden später waren wir wieder auf dem Gelände und ließen erst mal die Roller stehen. Barbara und ich begaben uns zu Fuß in das Niedersächsische Landgestüt Celle in dem das Vespa-Museum untergebracht war. Matthias Hochberger und Thomas Knickmeier vom Vespa-Veteranen-Club hatten mit Unterstützung von Christian Zarm, Martin Götze, Andreas Gattwinkel, Frank Thöle und anderen die Geschichte der deutschen Vespa von den Anfängen 1950 bis in die 80er Jahre dargestellt. Mehrere Pferdeboxen waren geräumt und mit bekannten oder neuen Szenen ausgestattet worden. Dazu gab es umfangreiche Informationen für die interessierten Besucher. Die Geschichte begann bei Hoffmann und setzte sich über Messerschmitt und die Vespa GmbH Augsburg fort. Den Abschluß bildeten die Mofa-Modelle der 70er und 80er Jahre. Gerade die Ausstellung der Mofa-Modelle wurde in dieser Form bisher, meines Wissens, noch nie gezeigt und überraschte viele Besucher.

Wie so oft an diesem Wochenende traf ich auch hier genügend Vespa-Freunde die mich davon abhielten, die Aus-stellung in aller Seelenruhe zu betrachten ... Irgendwann hatte ich es aber auch geschafft.

Während Barbara um 15 Uhr zum Concours d’Elegance ging, war ich noch im Museum. Später trafen wir uns auf dem Gelände wieder und redeten Benzin mit unseren vielen Freunden.

Um gestärkt für den weiteren Abend zu sein, nahmen wir in einer nahegelegenen Pizzeria ein paar Kalorien zu uns. Leider verpassten wir damit Boppin’B. aus Aschaffenburg. Zum Glück hatte ich die schon oft gesehen, so dass es nicht ganz so schmerzlich war. Die danach spielende Kapelle traf mit Reggae nicht ganz meinen Geschmack, später kam wohl noch Ska dazu, da waren wir aber schon draußen vor der Halle mit anderen am Benzin reden. Die Nachtruhe begann zu ähnlicher Zeit wie am Vorabend.

Der Samstag morgen begann wie der Vortag zu früher Zeit. Um 10 Uhr gab es den 2. Korso, dieses Mal mit 7.000 Rollern, aber deutlich kürzer, rund um Celle. Wieder genauso gut organisiert wie am Tag zuvor. Was mich bei beiden Korsos beeindruckt hat, überall standen fröhlich winkende und jubelnde Menschen, die sich mit und für uns freuten. Dies ist nicht selbstverständlich, ich habe schon oft genug andere (Unmuts)äußerungen oder Gesten während eines Korsos gesehen.

Gegen Mittag waren wir wieder auf dem Gelände. Wir begaben uns zu Fuß in die Stadt und trafen dort, wie sollte es anders sein, in einem Eiscafé bekannte Gesichter aus Schleswig-Holstein, mit denen wir den restlichen Nach-mittag verbrachten.

Um 16.30 Uhr begann auf der Stechbahn vor dem Bohmann-Museum die Akrobatik-Show der Oldtimer-Freunde München. Zwei Teilnehmer unseres Clubs hatten sich einen Logenplatz im 1. Stock eines angrenzenden Ge-bäudes gesichert und verfolgten von dort die wie immer spektakuläre Show. Dieses Mal auch wieder mit dem Sprung durch den Feuerreifen!

Um 19 Uhr sollte das gemeinsame Abendessen beginnen. Vorher mussten wir aber noch zurück ins Quartier und uns aufhübschen. Das Galadinner fand in einem großen Zelt auf dem Gelände statt, welches bequem die angemeldeten 1.936 Teilnehmer fasste. Diese wurden von 70 Kellnern bedient. Als wir ins Zelt kamen, war der 1. Gang – ein sogenannter „Celler Teller“ mit Katenschinken, Celler Gekochter mit Zwiebelfleisch, Bauernsalat und Tomatenkörbchen – schon eingedeckt. Dazu gab es Stangenweisbrot, zudem stand Bier, Wein und Wasser auf dem Tisch. Barbara und Ich saßen mit Karl, Sonja, Holger und anderen vom VVCD zusammen. Die Eröffnungsreden von Claire Vorwerk, Uwe Bödicker, Martin Stift, Roberto Leardi und Ingo Weisse waren leider sehr schlecht zu verstehen, da sich viele Gäste nicht benehmen konnten und durch ihr Gegröhle jeglichen Anstand vermissen ließen, was sehr bedauerlich war. Der 2. Gang – Gebratenes Hähnchenbrustfilet mit Rahmpilzen, gebuttertem Wurzelgemüse und kleinen geschwenkten HeideKartoffeln – und der anschließende Nachtisch – Karamellisierte Butterwaffeln mit Kirschkompott – waren wie der 1. Gang lecker und vor allem der Hauptgang kam warm und zeitnah. Auf Wunsch gab es bei der Anmeldung auch vegetarisches. Zwischen den Gängen nutzten viele Teilnehmer die Zeit und tauschten Spannbänder, Aufnäher und anderes was das Zeug hielt.

Nach dem Abendessen widmete ich mich mit Barbara der ersten Kapelle des Abends: Ray Collins Hot Club, eine Band, die 30er und 40er Jahre Swing in passenden Kleidung spielte und für eine gut gefüllte Halle sorgte. Vor der Bühne tanzte auch der eine oder andere Lindy Hop oder ähnlich passendes. Nach ca. 1,5 Stunden Spielzeit lösten „Hellfire“, eine AC/DC-Cover-Band aus Hannover, ab und brachten die Zuhörer zum toben. In der anderen Halle legten Sven und Andy aus Flensburg Rollerfahrer-Musik auf und sorgten dafür, dass auch hier keine Beine still standen ... Um 22 Uhr gab es noch ein schönes Feuerwerk. Irgendwann begann die kurze Nachtruhe.

Nach dem stärkenden Frühstück am Sonntagmorgen entschieden wir uns nach einem Blick nach draußen, unseren Aufenthalt noch um einen Tag zu verlängern. Zum Glück hatten Barbara und ich die Woche noch Urlaub. Es regnete zur Abwechslung ’mal und war auch irgendwie nicht mehr so arg sommerlich warm wie die Tage zuvor. Um 11 Uhr gab es noch einen Abschieds-Gottesdienst in englischer Sprache dem wir beiwohnten. Danach verabschiedeten wir uns von unseren verbliebenen Freunden, kauften den Cellern noch ein paar VWD-Souvenirs ab und ließen die vergangenen Stunden Revue passieren. So schnell waren die Vespa-World-Days leider schon wieder vorbei. Abends trafen wir uns mit den üblichen Verdächtigen, die auch erst am Montag nach Hause fuhren, bei einem Vietnamesen und genossen noch einen schönen Abend.

Am Montagmorgen war es für uns auch wieder trocken, so dass einer unbeschwerten Heimfahrt nichts mehr im Wege stand ...

Fazit:

Die Vespa-World-Days in Celle waren gut organisiert. Wenige Konfliktpunkte wurden mit Kompromissen gelöst, ohne dass es die Teilnehmer merkten, habe ich gehört. Einige Programmpunkte, allen voran das Vespa-Musem, haben einen bleibenden Eindruck bei vielen Teilnehmern hinterlassen und können als Maßstab für die kommenden Vespa-World-Days gelten. Etliches wurde nicht neu erfunden, wie sonst gerne ’mal auf VWDs üblich. Vielleicht haben die Ausrichter der kommenden Veranstaltungen gut aufgepasst und daraus gelernt!

Es war ansonsten wie immer in Celle, alle hatten ihren Spaß: offizielle Clubs, freie Rollerfahrer und Scooter-Boys. Letztendlich waren diese Vespa-World-Days wie die Heidetreffen der vergangenen Jahre – nur mit 5.000 Teilnehmern mehr!

Was es noch gab:

  • Donnerstag und Freitag gab es geführte Ausfahrten mit max. 30 Teilnehmern zu näheren und weiteren Zielen in der Umgebung, u. a. Autostadt Wolfsburg, Erdöl-Museum Wietze, Kloster Wienhausen, Weltvogelpark Walsrode, geführt und unterstützt vom Vespa-Club Lehrte.
  • Am Stand des Vespa-Club von Deutschland konnte eine weiße Vespa PX von den Teilnehmern mit ihrem Namen versehen werden. Der Roller wird zerlegt, klar lackiert und für einen guten Zweck versteigert.
  • der Vespa-Club Celle hatte ein umfangreiches Souvenir-Programm für die Vespa-World-Days aufgelegt: Polos, T- und Sweat-Shirts mit unterschiedlichen Motiven, Buffs in 3 verschiedenen Farben, Faltrucksäcke, Werkzeug-Tools, Tassen, 2 verschiedene Plaketten und noch einiges andere mehr – alles wie gewohnt in ordentlicher Qualität und zu vernünftigen Preisen.

Weitere Infos, Bilder, Videos und Zeitungsberichte findet ihr hier: http://de.vespaworlddays2017.com

Ärisch

-> nach oben

-> nach oben

 

pageImage